Ein kleiner Einblick in den Partnerschaftsbesuch der Kirchengemeinde Wentorf

Ich versuche Euch hier auf dem Laufenden zu halten.

Vom 02. bis zum 15. September 2019 sind wir unterwegs, wir bedeutet Mirko, Martin und ich. Wir besuchen unsere Partner in Tansania. 

 



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Ein paar letzte Worte

Wir haben es geschafft. Nach 14 Stunden Busfahrt gestern sind wir nun wieder in Dar es Salaam angekommen und ich sitze hier in meinem Hotelzimmer auf dem Bett unter der wundervollen Klimaanlage. Ich möchte versuchen ein paar schöne Abschlussworte zu finden.


Was nehme ich mit? 


Viele unglaubliche und unbezahlbare Eindrücke. Sowohl positiv als auch negativ. Wir haben viel Armut gesehen, viele Menschen die Leiden, viel Plastikmüll überall. Wir haben aber auch viele glückliche Menschen gesehen, die zusammen singen, tanzen und einfach nur füreinander da sind. Sie ziehen ihre Kraft aus der Gemeinschaft und zeigen dafür eine unvorstellbare Dankbarkeit und man verspürt einfach nur Lebensfreude, wenn man ihnen dabei zusieht. 


Das beeindruckendste ist für mich diese tief empfundene Dankbarkeit. Und damit meine ich nicht nur die, die Sie uns gegenüber zeigen, sondern auch die, die sie sich gegenseitig geben. Ich glaube ich habe noch nie so starke Dankbarkeit empfinden und empfangen dürfen, wie in den letzten zwei Wochen, man muss es glaube ich erleben, um es wirklich verstehen zu können.


Viele der Menschen, die wir besucht haben, haben nicht viel. So würde man das wahrscheinlich bei uns nennen, weil sie ökonomisch gesehen nicht reich und materiell nicht gut ausgestattet sind, wie wir es in Europa bzw. in Deutschland sind. Ich glaube, das so zu bezeichnen, ist einfach falsch. Denn die meisten dieser Menschen mögen nicht viel Besitz haben und deswegen aus unserer Sicht arm sein, doch sind sie dafür umso reicher im Herzen. Sie kümmern sich umeinander und passen aufeinander auf. 


Mirko hat es am Anfang so beschrieben, dass man in dieser Gesellschaft das Gefühl hat, das die Einstellung herrscht: »Wir sitzen alle im selben Boot« und das aus dieser Einstellung heraus die Solidarität und Fürsorge hervorgeht. Und ich würde dem so zustimmen. Und was für eine Einstellung liegt bei uns vor? Wohl eher »Das Boot ist voll« (Ja, das mag auch Assoziationen zu einem anderen großen Diskurs wecken. Ich möchte damit auch nicht alle in einen Topf schmeißen, es gibt auch bei uns unglaublich solidarische und fürsorgliche Menschen, die ich unglaublich bewundere. Es geht bei der Beschreibung eher um meine Wahrnehmung der Gesellschaft als Ganzes.)


Wir sind so reich, ökonomisch und materiell gesehen, dass wir wahrscheinlich oft vergessen, dass dieser Reichtum nicht selbstverständlich und dazu noch ein verdammt großes Privileg ist.


Wir können von unseren Partnern hier in Tansania mindestens genau so viel lernen, wie wir von ihnen. Besonders wenn es um den Umgang miteinander und mit Fremden sowie Solidarität und tief und ehrlich empfundene Dankbarkeit geht. 


Die Menschen hier singen und tanzen, sie zeigen ihre Lebensfreude und stecken einen damit an. Kaum zu glauben und auch einfach paradox, wenn man sieht, wie unglücklich so viele Menschen bei uns sind, obwohl sie doch in so großem Wohlstand leben. 


Damit will ich die Probleme hier gar nicht klein reden und auch hier gibt es unglückliche Menschen, ich glaube nur die meisten von ihnen werden von der Gemeinschaft besser aufgefangen. Auch die ökonomischen Probleme und die Armut darf man nicht schön reden, denn die Menschen hier brauchen Hilfe und wenn wir so etwas wie einer gerechten Welt nur ansatzweise näher kommen wollen, zumindest in sehr sehr ferner Zukunft, dann müssen wir den Menschen hier so helfen, dass Sie irgendwann ihr Leben genau so gut und einfach selbst in die Hand nehmen können, wie wir es tun. 


Ich finde es schön zu sehen, wie sich Menschen aus unterschiedlichen Kulturen die Hand reichen und gemeinsam über ihren eigenen Horizont versuchen hinaus zu gucken. 


Es ist schön zu sehen, wie viel man gemeinsam schaffen kann, wenn man sich bei Herausforderungen unterstützt und jeder seine ganz eigenen Ideen einbringen kann, um damit nachhaltig etwas zu verändern.


Soviel von mir, ich danke euch fürs lesen und man sieht sich dann morgen wieder in Deutschland!